Desaströse Teststrategie; Quelle MOPO

Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hat die Teststrategie in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. Bei ihrer Bekämpfung werde nicht auf Faktenbasis operiert, sagte Felbermayr. Es sei immer noch unklar, wo sich Menschen wirklich infizierten.

„Wir haben aus der ersten Welle scheinbar nicht viel gelernt und reagieren in der zweiten mit derselben, mittelalterlichen Methodik“,
sagte Felbermayr, der den zweiten pauschalen Lockdown kritisiert.

Bereits im April hätten Volkswirte für mehr Tests geworben, die Politik habe darauf nur mit Zynismus geantwortet. „Ein Monat Lockdown kostet 10 bis 15 Milliarden Euro Steuergeld. Damit kann man gewaltige Testkapazitäten aufbauen und jeden testen – von mir aus auch vor dem Besuch eines Lokals.“ Schuld seien aber nicht einzelne Akteure, sagte der Ökonom, sondern wir seien als Gesellschaft gescheitert.

Unverständlich sei, dass im Sommer viele Schulen nicht mit Lüftungssystem, Computern und Wlan ausgestattet worden seien. Felbermayr sprach von Staatsversagen in manchen Bereichen, insbesondere was den Schutz der vulnerablen Gruppen betreffe. Infektionen erfolgten nicht in großer Zahl in den derzeit geschlossenen Friseur-Geschäften, sondern in den Altenheimen.

 

 

 

Von Red@ktion

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